Im Mutterleib befinden wir uns in einem begrenzten Raum. Berührung (Körperkontakt mit der Begrenzung um uns) ist allgegenwärtig. Daher ist es auch nach der Geburt sehr wichtig, durch Berührung diesen „Zustand“ nachzuahmen – für eine gesunde Entwicklung – für unsere Bindung. Aber nicht nur deswegen: Berührung vermittelt auch ein Sicherheitsgefühl. Dieses war und ist essentiell für Babys, ein weiteres Grundbedürfnis von uns Menschen.
Wir sind soziale Wesen/ Herdentiere. Durch Berührung spüren wir, dass wir Teil der Gruppe sind und den Schutz der Gemeinschaft bekommen. Zugehörigkeit wird dadurch vermittelt und spendet nebenbei noch Trost, Freude, Verbundenheit, …. . Gemeinsam mit dem Berührungsreiz werden in uns Wachstumsprozesse ausgelöst und Überleben wird (entwicklungsgeschichtlich gesehen) als sinnvoll eingestuft.
Spannend finde ich, dass das Berührungssystem in uns im Baby/ Kleinkindalter am stärksten ausgeprägt ist – die anderen Sinne im Laufe der Zeit stärker werden und gleichwertig eingesetzt werden – und im Alter diese dann wieder nachlassen und das Berührungssystem wieder vorherrschend ist.
Im Tierreich ist es Gang und Gebe sich zu berühren.
Auch in der Psychologie, Onkologie und Kardiologie wird Berührung zur Heilung eingesetzt.
Wenn der Berührungskontakt fehlt, suchen wir Ersatzkontakte (z.B. Essen, Shoppen,….).
Leider gewöhnen wir uns daran, wenig Berührung zu erhalten und unser Verlangen danach wird vermindert oder verschwindet. ABER wir können uns auch wieder langsam an positive Berührung gewöhnen!