Schon ab der 7 Schwangerschaftswoche können wir Berührung wahrnehmen. Wir bemerken, ob sich die Mutter bewegt oder still sitzt und sogar wenn sie schläft wiegt uns sanft ihr Herzschlag. Je größer der Fötus wird, desto mehr Möglichkeiten bieten sich, um Berührung wahrzunehmen. Kurz nach der Geburt ist plötzlich, im Idealfall nur sehr kurz, diese enge Begrenzung weg – das kann sich ganz schön heftig für das Baby anfühlen. Jetzt sind die Eltern gefordert, die Berührung so angenehm wie möglich zu gestalten. Denn, die Qualität der Berührung und die Intention dahinter ist ausschlaggebend dafür, ob diese als angenehm oder eben nicht empfunden wird. Dies ist gar nicht immer so leicht, denn auch unsere Erfahrung als Eltern mit Berührung spiel dabei eine große Rolle.
Berührung ist nicht frei, mit der Intention berühret wird, dass das Kind, der Körper des Kindes als Eigentum der Eltern verstanden wird. Diese Eltern betrachten Kinder als jemanden, der ihnen Liebe schenken, ihre Wünsche und Vorstellungen erfüllen muss. Sie sehen sich im Recht, sich aufzudrängen, ihre Kinder zu beherrschen. Sie haben das Gefühl besonders liebevoll zu ihrem Kind zu sein, und merken dabei gar nicht, wie sehr sie dessen Grenzen überschreiten. Kinder lernen somit ihre Grenzen nicht kennen und dass es normal ist, dass ihre Grenzen überschritten werden.
Eltern, die ihren eigenen Schmerz nicht wahrnehmen wollen und somit auch den Schmerz des Kindes nicht ertragen berühren oft beschwichtigend. Sie wissen nicht, wie sie mit unangenehmen Gefühlen des Kindes umgehen sollen und wollen diese durch Berührung verschwinden lassen. Kinder sollen somit den Schmerz auch nicht fühlen. Kinder fühlen sich so aber alleine gelassen und in gewisser Weise manipuliert. Damit wird verhindert, mit unangenehmen Empfindungen umgehen zu lernen.
BERÜHRUNGSERFAHRUNGEN KÖNNEN KORRIGIERT WERDEN!
Liebevolle Berührung hingegen ist bedingungslos, wertfrei und ist offen gegenüber Allem, das da ist. Eltern können in Angst und Traurigkeit sowie Freude und Schmerz präsent sein – erwartungslos. Einfach sein. Kinder, die so berührt werden entwickeln einen hohen Selbstwert, sie haben ein Gefühl für Grenzen und hohe Empathie und eine gute Basis für stabile Freundschaften und Liebesbeziehungen.
„Berührung ist eine der meistvergessenen Sprachen“ (Osho)